Bei Vorhofflimmern besteht eine Herzrhythmusstörung mit unregelmäßigem und häufig zu schnellem Herzschlag. Von den über Achtzigjährigen sind weltweit etwa 16 Prozent betroffen. Gerade zu Beginn der Erkrankung tritt die Störung anfallsartig auf (paroxysmales Vorhofflimmern) und wird dann häufig von der Patientin/dem Patienten gar nicht bemerkt. Schwere Komplikationen der Erkrankung sind der Schlaganfall (mindestens 15 Prozent aller Schlaganfälle) sowie die Entwicklung einer Herzschwäche.
Vorhofflimmern entsteht durch Schädigung des Herzmuskels. Als Risikofaktoren gelten der Bluthochdruck, hohes Alter, Herzmuskelschwäche, die koronare Herzerkrankung, Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), Herzklappenfehler, Herzmuskelentzündung, Schilddrüsenüberfunktion und übermäßiger Alkoholkonsum.
Gelegentlich gelingt die Diagnose aus einem einfachen EKG-Streifen. Es gibt aber auch Patientinnen und Patienten, bei denen die Diagnose erst nach mehreren Langzeit-EKGs oder durch einen „Eventrecorder“ (Chip, der unter die Haut geschoben wird und den Herzrhythmus mehrere Monate lang registriert) gestellt werden kann.
Zur Vermeidung von Gerinnselbildung und Schlaganfall erhalten Patientinnen und Patienten mit Vorhofflimmern eine Blutverdünnung in Tablettenform, die langfristig eingenommen werden muss. Darüber hinaus kann es nötig sein, den Herzschlag medikamentös zu bremsen. Gelegentlich gelingt es, Vorhofflimmern mithilfe von Elektroschocks zu beseitigen, meist ist dies dann erfolgreich, wenn die Rhythmusstörung noch nicht lange besteht. Bei längerer Erkrankung kann ein Kathetereingriff (eine Katheterablation) durchgeführt werden.
Die Kontrollintervalle hängen von den Beschwerden der Patientin/des Patienten ab. Einen stabilen Verlauf vorausgesetzt, sollte eine Kontrolle in 6-monatigen bis 12-monatigen Intervallen erfolgen.