Eine Phlebitis ist eine Entzündung einer oberflächlichen, sich strukturell normal darstellenden Vene. Häufig entsteht die Phlebitis als Folge einer Infusionstherapie über einen Venenverweilkatheter. Die Phlebitis kann aber auch spontan auftreten (Thrombophlebitis) und gilt dann als Warnsignal für eine bisher nicht entdeckte Tumorerkrankung, insbesondere wenn die Phlebitis nacheinander mehrere Venen befällt (Thrombophlebitis saltans).
Warnsignale sind eine strangartige Verhärtung, Rötung und Schmerzhaftigkeit im Verlauf der oberflächlichen Venen.
Die Diagnose wird in unserer Praxis mithilfe einer farbcodierten Duplexsonographie gestellt.
Behandelt wird mit einer Blutverdünnung (Heparin) für 4 Wochen sowie mit entzündungshemmenden und schmerzlindernden Tabletten für einige Tage. Sollte das betroffene Bein beziehungsweise der betroffene Arm geschwollen sein, wird ein zugelastischer Kompressionsverband angelegt und ein Arm- respektive Bein-Kompressionsstrumpf nach Maß verordnet. Entsteht eine Phlebitis im Rahmen einer Infusionstherapie, wird der Verweilkatheter umgehend entfernt. Bei einer Thrombophlebitis, die ohne ersichtlichen Grund entstanden ist, erfolgt ein Check-up in unserer Praxis, um eine ursächliche Tumorerkrankung sicher auszuschließen.
Unter der oben beschriebenen Therapie kommt es in wenigen Tagen zur Beschwerdefreiheit. Um Komplikationen (Entwicklung einer tiefen Arm- beziehungsweise Beinvenenthrombose oder einer Lungenembolie) zu vermeiden, muss die Blutverdünnung dennoch für die Dauer von 4 Wochen eingehalten werden.
Sie werden in der Regel bereits nach wenigen Tagen Therapie beschwerdefrei sein, sodass Sie dann auch Ihre Arbeitstätigkeit wieder aufnehmen können.
Sollte eine Tumorsuche erforderlich werden, muss mit weiteren Untersuchungstagen gerechnet werden.