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Kernkompetenzen

Erkrankung der Mikrozirkulation: Raynaud-Syndrom

Das Raynaud-Syndrom ist eine anfallsartige, durch Kältereiz oder Stress ausgelöste Verkrampfung der Muskulatur der Arterienwand kleiner Gefäße. Klassischerweise kommt es zu einem Blasswerden einzelner oder aller Finger und/oder Zehen, gefolgt von einem Blau- und später Rotwerden. Das Krankheitsbild kann auf eine ernste Erkrankung mit Gefäßverschlüssen hinweisen (sekundäres Raynaud-Syndrom). Sollte keine ursächliche Grunderkrankung entdeckt werden, spricht man vom primären Raynaud-Syndrom.

Die Diagnose eines Raynaud-Syndroms erfolgt durch die Dokumentation der Gefäßverkrampfung (optische Pulsoszillographie) im Provokationstest (Eiswasserbad). Umgekehrt kann ein Gefäßverschluss im Warmwasserbad durch fehlende Lösung der Arterienverkrampfung nachgewiesen werden. Die Ursachen für permanente Fingerarterienverschlüsse sind vielfältig und reichen von immunologischen Erkrankungen (unter anderem Lupus erythematodes, Rheuma, Kälteagglutinine, Embolien) bis hin zu verschleppten oder lokal entstandenen arteriellen, thromboembolischen Verschlüssen. Um die Ursache des Raynaud-Syndroms abzuklären, werden die Fingerarterien mittels farbcodierter Duplexsonographie dargestellt und Blutuntersuchungen durchgeführt.

Zu Beginn der Erkrankung müssen nicht alle drei oben genannten Verfärbungen nacheinander auftreten. Auch können Finger- und Zehenbefall sehr unterschiedlich sein.

Bestätigt sich eine anfallsartige Gefäßverkrampfung als Ursache für ein primäres (die Ursache bleibt unklar) Raynaud-Syndrom, besteht die Behandlung in der Vermeidung einer Kälteexposition und in einer medikamentösen Gefäßerweiterung. Beim sekundären Raynaud-Syndroms erfolgt eine Behandlung der ursächlichen Erkrankung.

Die Kontrollintervalle hängen von den Beschwerden der Patientin/des Patienten beziehungsweise der Aktivität der Erkrankung ab. Einen stabilen Verlauf vorausgesetzt, kann eine Kontrolle in 6-monatigen bis 12-monatigen Intervallen erfolgen.