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Kernkompetenzen

Erkrankungen der Arterien: Bauchaortenaneurysma (BAA)

Ein Bauchaortenaneurysma ist eine von den Patientinnen und Patienten meist unbemerkt entstehende Aufweitung der Hauptschlagader im Bauch (Bauchaorta). Mit zunehmendem Durchmesser der Bauchaorta steigt das Risiko, dass das Gefäß platzt. Ist dieses Risiko bei einem Querdurchmesser der Aorta von weniger als 5 cm noch sehr gering, steigt es bei Überschreiten eines Durchmessers von 6 cm um ca. 10 Prozent pro Jahr. Da ein solches Ereignis relativ häufig im höheren Lebensalter auftritt und nur selten überlebt wird, wird ein Screening auf Bauchaortenaneurysma im 65. Lebensjahr empfohlen. Wird ein Aneurysma dann frühzeitig entdeckt, sollte es bei mehr als 5,5 cm Querdurchmesser durch einen Eingriff saniert werden. Auf diese Weise kann das Platzen der Bauchaorta verhindert werden.

Krankhafte Aufweitung der Hauptschlagader im Bauch (Bauchaortenaneurysma), unmittelbar vor der Aufgabelung des Gefäßes in die rechte und die linke Beckenarterie. Mit zunehmendem Durchmesser der Aorta steigt das Risiko, dass das Gefäß platzt.

Hat das Bauchaortenaneurysma die kritische Größe noch nicht erreicht, wird die medikamentöse Therapie (Einstellung der Risikofaktoren) optimiert. Das Ziel ist dann, die medikamentöse Therapie so einzustellen, dass ein Fortschreiten des Aneurysma-Wachstums verhindert wird und, sollte ein Eingriff doch nötig werden, das Risiko dabei so klein wie möglich ist. Aneurysmen mit mehr als 5,5 cm Querdurchmesser oder einem raschen Wachstum (5 bis 10 mm pro Jahr) sollten prinzipiell behandelt werden. Voraussetzung ist natürlich, dass das Risiko des Eingriffs (Narkoserisiko) nicht zu hoch ist.

Tückischerweise zeigen Bauchaortenaneurysmen meist keine Symptome. Erst wenn ihre Größe zunimmt, treten manchmal diskrete Anzeichen wie Bauch- und Rückenschmerzen oder ein pulsierendes Gefühl im Bauch auf. Abschwimmende Blutgerinnsel, die sich gern im Aneurysma bilden, können Beinarterien verstopfen und zu einer Schaufensterkrankheit führen.

In unserer Praxis untersuchen wir die Bauchaorta mithilfe der farbcodierten Duplexsonographie. Finden wir dort ein Aneurysma, wird es vermessen, eventuelle zusätzliche Gefäßprobleme werden identifiziert – und falls eine chirurgische oder katheterinterventionelle Ausschaltung des Aneurysmas sinnvoll erscheint, werden wir die Versorgungsalternativen mit Ihnen besprechen.

Ist ein Eingriff nötig, gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten: die katheterinterventionelle Ausschaltung des Aneurysmas durch Setzen einer Stent-Prothese (einer flexiblen, beschichteten Gefäßstütze) oder die offen chirurgische Aortenreparatur. Bei der katheterinterventionellen Therapie wird der erweiterte Abschnitt der Bauchaorta mit einem über die Leistenarterien eingebrachten Stent ausgeschaltet. Bei der offenen Operation wird das Aneurysma durch den Chirurgen freigelegt und durch eine Kunststoffprothese in Rohr- oder Y-Form ersetzt. Die Wahl des Verfahrens hängt von der Form und der Lage des Aneurysmas, dem Alter und den Begleiterkrankungen der Patientin/des Patienten ab.

Eine angiologische Nachsorge ist in jedem Fall in regelmäßigen Abständen nötig. Die Intervalle werden wir mit Ihnen besprechen. Das Ziel ist eine optimale Risikoreduzierung durch eine individuelle medikamentöse Therapie.

Wurde bei Ihnen eine Stent-Prothese gesetzt, bedarf es einer dauerhaften Nachsorge. Bei guten Schallbedingungen kann sie mittels einer komplikationsfreien, kontrastmittelgestützten Ultraschalluntersuchung in unserer Praxis durchgeführt werden. Sollten die Ultraschallbedingungen nicht optimal sein, wird eine Computertomographie (CT), die unter Verwendung von Röntgenstrahlen und Röntgenkontrastmitteln eine genaue Darstellung der Bauchaorta erlaubt, durchgeführt. Wurde Ihr Bauchaortenaneurysma chirurgisch behandelt, ist ebenfalls eine regelmäßige Kontrolle des Herz- und Gefäßsystems nötig.

Wie schnell Sie Ihre volle Einsatzfähigkeit wiedererlangen, ist nicht zuletzt abhängig von eventuell zusätzlich bestehenden medizinischen Problemen. Nach einer katheterinterventionellen Reparatur eines Bauchaortenaneurysmas bleiben Sie einige Tage in der Klinik und sind nach ca. 14 Tagen wieder voll einsatzfähig. Im Anschluss an einen offen chirurgischen Eingriff mit Einsetzen einer Rohr- oder Y-Prothese sind Sie ca. 7 bis 10 Tage in der Klinik. Bis zur völligen Erholung von der Operation dauert es meist länger als bei einer katheterbasierten Aneurysma-Reparatur.

Im Allgemeinen ist die Prognose bei guter Kontrolle der Risikofaktoren, konsequenter Einnahme der verordneten Medikamente und Einhaltung der Nachsorgetermine sehr gut.